Meine Arbeit „Walk in Time“ im aktuellen Kunstforum

In der aktuellen Ausgabe des Kunstforums International mit dem Titel „Art meets Social Media“ geht Wolfgang Ullrich auf meine Arbeit „Walk in Time“ ein – worüber ich mich sehr freue.
In dieser Langzeitperformance bin ich 2019 innerhalb von zehn Wochen einen Marathon gegangen – in einem Slow Walk, einer meditativen Gehform mit einer Geschwindigkeit von nur 120 Metern pro Stunde. Sechs Stunden am Tag, sechs Tage pro Woche war ich so unterwegs, um die Strecke von 42,2 Kilometern zu gehen. Die gesamte Performance wurde live in den sozialen Medien gestreamt.
Das Kunstforum gilt als eine der wichtigsten Kunstzeitschriften im deutschsprachigen Raum und prägt seit Jahrzehnten den kunsttheoretischen Diskurs – umso schöner, darin vertreten zu sein.
Ein herzlicher Dank an dieser Stelle an Wolfgang Ullrich, der auch das Künstlergespräch zur Auftaktveranstaltung meines jetzigen Projekts „Ich höre zu – Ein Jahr im Schweigen“ geführt hat.
Es war das letzte Gespräch, bevor ich zu meiner Wanderung aufbrach – und damit zugleich das letzte Mal, dass ich für lange Zeit gesprochen habe.
Es hat nun eine Weile gedauert, bis ich diesen Band des Kunstforums tatsächlich selbst in den Händen hielt. Unterwegs hatte ich zwar mitbekommen, dass er erschienen war, und mich sehr über die Nachricht gefreut – doch zugleich war es weit weg, wie etwas, das in einem anderen Leben stattfindet.
Wenn man Tag für Tag mit ganz anderen Fragen beschäftigt ist – wo man schläft, wie weit man noch gehen kann, wie das Wetter wird –, dann rückt vieles, was sonst Bedeutung hätte, ganz von selbst in den Hintergrund.
Und vielleicht ist genau das das Schöne daran:
Dass Anerkennung und Sichtbarkeit plötzlich nicht mehr das Zentrum bilden, sondern zu etwas werden, das man mit ruhigem Abstand genießen kann.
Jetzt, mit etwas Zeit dazwischen, freue ich mich sehr über diese Veröffentlichung – einfach so, ohne Erwartungen, ohne Gedanken daran, was daraus vielleicht entstehen könnte.

