Tage 131 - 136 Eine Pause an der Nordsee – Cuxhaven, Anfang November


Ich hinke mit meinen Blogeinträgen und Posts ein wenig hinterher. Mittlerweile sind schon fast drei Wochen vergangen, seit ich auf meiner Wanderung durch Deutschland in Bremen angekommen bin.
Da sich in Bremen keine Station ergeben hat und ich im Oktober sehr viele Kilometer zu Fuß zurückgelegt habe, bin ich dankbar auf das Angebot von Hans-Peter und seinen Schwestern eingegangen – ein Angebot, das er mir schon vor Monaten gemacht hatte:
„Wenn du mal eine Pause brauchst und im Norden bist, kannst du unsere Ferienwohnung eine Zeit lang haben und dich von deiner Reise erholen.“
Nachdem ich im Oktober einen Großteil der Nächte im Zelt verbracht hatte, war diese Aussicht wie ein Geschenk. Wieder heiß duschen zu können, an einem Tisch zu sitzen und konzentriert zu arbeiten – ohne mich dabei in meinen Schlafsack wickeln zu müssen – hat sich anfühlt wie purer Luxus.
Die Wohnung lag in Cuxhaven, direkt hinter dem Deich am Strand, ganz in der Nähe des nördlichsten Punkts von Niedersachsen. Da dieser Ort nicht auf meiner geplanten Route lag, bin ich mit dem Zug dorthin gefahren und nutzte die Zeit, um meinen ausführlichen Newsletter abzuschließen, Wattwanderungen zu machen und sogar ein Bad in der Nordsee zu nehmen.
Eingebettet war ich in das Treffen der drei Geschwister, die die elterliche Wohnung heute als Familientreffpunkt nutzen. Ich hörte viel über ihre gemeinsame Kindheit, über die Eltern, über das Haus und darüber, was dieser Ort für sie zu etwas so Besonderem und Verbindenem macht.
Am letzten Abend machten wir noch einen gemeinsamen Spaziergang zur Signalbarke. Wir gingen schweigend, eine Stunde hin und eine Stunde zurück. Es war fast windstill. Der fast volle Mond ging langsam auf und tauchte alles in ein silbriges Licht. Dieses gemeinsame Gehen war für uns alle ein stilles Highlight: präsent sein, das Abendlicht wahrnehmen, die Ruhe genießen – und dabei doch miteinander verbunden bleiben, ohne Worte.
Es waren wunderschöne Tage an der Nordsee. Eine Pause voller Weite, Stille und warmherziger Begegnungen. Ich bin dankbar, dass ich an diesem besonderen Ort kurz zur Ruhe kommen durfte.
Ein herzliches Dankeschön an die drei Geschwister, die mich so offen und freundlich aufgenommen haben.

